ButterfliesEatReadLove: [Rezension] Nur ein kleiner Sommerflirt

Hallo meine Lieben,

ich habe ja seit dieser Woche Urlaub und bin endlich mal zum Lesen gekommen :) Ich wollte ein Gute-Laune-Buch lesen, was jetzt einfach zum Sommer passt und da habe ich zur Sommerflirt-Trilogie von Simone Elkeles gegriffen und habe alle drei Bände bereits gelesen und bin seeehr begeistert!

Inhalt:

Witzig, frech und hinreißend romantisch:

Die neue Trilogie von

»Du oder das ganze Leben« -

Autorin Simone Elkeles!

Es ist so was von unfair! Bye-bye, Chicago

City! Amy kann nicht fassen dass sie die

kompletten Sommerferien mit ihrem

biologischen Erzeuger am anderen Ende der

Welt verbringen soll, um eine Großmutter

kennenzulernen, von der sie noch nie was

gehört hat. Doch es kommt noch schlimmer…

Anzüglich gestylte Cousinen, Schlangen im

Vorgarten und Lektionen im Schafe

rasieren sollten eigentlich reichen. Was Amy

aber wirklich zur Weißglut treibt, ist dieser

Avi: Wie kann ein Junge so dermaßen

unverschämt sein – und dabei so sexy!

»GENIAL! Mehr, mehr, mehr! «

Amazon-Leserstimme

Meinung:

Amy 16 Jahre alt, ist nicht einfach, sie ist sehr negativ, voreingenommen und launisch und doch war ich sofort von ihr begeistert! Sie ist ein Charakter, den ich so noch nie erlebt habe. Den ich aber gleich verstanden habe. Amy muss mit ihrem Vater Ron (den sie DE nennt: "Der Erzeuger") die gesamten Sommerferien verbringen, obwohl sie lieber in Chicago bei ihren Freunden wäre und ins Tenniscamp gehen würde. Doch ihre Mutter sowie ihr Vater sind sich einig, dass sie mehr Zeit mit ihm verbringen soll. Das Verhältnis zwischen ihr und ihrem DE ist nicht sehr harmonisch, was ich auch verstehen kann, wenn man den eigenen Vater einmal im Jahr und zwar zum Geburtstag zu Gesicht bekommt. Als Amy erfährt wo es hingeht, ist sie geschockt, denn für sie ist es ein "KRIEGSGEBIET". Sie fliegen nach Israel, denn ihr Vater ist Israeli. Vollgepackt mit Vorurteilen und Klischees ist Amy nur am Nörgeln und kann mit der Situation nicht wirklich umgehen, als sie dann noch erfährt, dass sie eine Familie in Israel hat, Großmutter, Tante, Onkel etc. und die nichts von ihrer Existenz wissen, ist das Maß voll! Amy ist so verwirrt und wütend auf alles und jeden, dass sie von einem Fettnäpfchen ins andere tritt und nicht gerade Freundschaft mit ihrer zickigen Cousine O'snot und dem unverschämten Avi von nebenan schließt. Doch es gibt einen Menschen für den sie auf Anhieb Sympathien hat und das ist für ihre sehr kranke Safta - bedeutet auf Hebräisch "Oma". Die beiden haben sofort einen Draht zu einander und dabei werden Amy vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Wer bin ich, wo komme ich her, wo gehöre ich hin. All dies waren Fragen die Amy nie beantwortet wurden, deren Antwort sie in Israel findet und eine starke Bindung zu diesem Land und seinen Menschen aufbaut.

Nun soll es ja aber auch in der Geschichte um einen Flirt gehen und da kommt Avi ins Spiel. Amy kann ihn von Anfang an nicht leiden, er ist eingebildet und unverschämt und nennt sie "verwöhnte Ami-Zicke" und in seiner Nähe passiert ihr ständig etwas Peinliches. Sie wird von Hunden gejagt oder tritt auf tote Schlangen. Doch irgendwann sehen sich beide mit anderen Augen und kommen sich näher, nur kann es leider nicht mehr sein, als ein Sommerflirt, da Ami nach Chicago zurückkehrt, Avi zum Soldaten ausgebildet wird und beide irgendwie verkorkst sind.

"Nur ein kleiner Sommerflirt" ist von der ersten Seite mehr als nur lustig, manchmal habe ich Tränen geweint vor Lachen, Amy's Humor/Sarkasmus ist der WAHNSINN! Sie kommentiert alles, hat Power und ist rotzfrech! Das ganze Buch sprüht nur so vor Authentizität und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Schon allein die Idee, die Handlung in Israel spielen zu lassen ist genial. Dieses Land wird so wunderbar beschrieben und ist so das komplette Gegenteil zu den USA. Ich liebe es! Zelten in der Wüste, Kajak fahren, Schafe im Wettkampf rasieren, den Mount Masada hinaufsteigen und vieles mehr. Dieses Buch hat viel zu bieten und hat auch nachdenkliche Momente und auch sehr religiöse. Amy erfährt mehr über ihr Volk, was sie alles durchmachen mussten, welche Rolle die Religion dabei spielt und das Religion nicht immer gleich Religion ist. All diese Erkenntnisse führen Amy auch dazu, ihren Vater weiter zu durchleuchten und sich zu fragen, ob in ihm doch der liebevolle Vater steckt.

Die Autorin haucht aber hier nicht nur Amy Leben ein, sondern gestaltet auch die anderen Figuren sehr tiefgründig. Keiner bleibt oberflächlich zurück und wird in die Geschichte integriert, so dass ich zum Schluss jeden einzelnen von ihnen in mein Herz schließen konnte und sogar sehr traurig war, als Amy und ihr Vater nach Chicago zurückgeflogen sind.

Simone Elkeles erzählt auf eine so wunderbare Art wie wichtig es ist eine Familie zu haben und seine Wurzeln zu kennen. Das Religion, Stärke, Zugehörigkeit und Liebe Dinge sind, die einen ausmachen und wonach man streben soll.

Cover:

Ich muss sagen, dass ich nicht ganz zufrieden mit dem Cover bin. Vor allem das Mädchen entspricht nicht meinen Vorstellungen von Amy. Zudem wirken beide wesentlich älter, als die Protagonisten es im Buch tatsächlich sind. Ich weiß nicht genau, wie es aussehen müsste, aber so wie es ist, ist es irgendwie nicht richtig.

Über die Autorin:

Simone Elkeles wuchs in der Gegend von Chicago auf, hat dort Psychologie studiert und lebt dort auch heute mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden. Ihre "Du oder das ganze Leben"-Trilogie, für die sie zum "Illinois Author of the Year" gewählt wurde, wurde zum weltweiten Bestseller.

Fazit:

Der Titel lässt einen glauben, etwas Lockeres zu finden, was man mal so eben weg liest, aber der Titel täuscht. Dieses Buch kann mehr und ist wesentlich tiefgründiger, als nur ein kleiner Sommerflirt sein kann. "Nur ein kleiner Sommerflirt" hat Power, ist lustig, gefühlvoll, vielschichtig und ergreifend. Simone Elkeles hat ihr etwas geschaffen, was einen begeistert und die Seiten nur so verschlingen lässt. Für mich ist es ein toller Beginn für eine Trilogie und kann nur sagen, dass die Folgebände mithalten bzw. sogar noch besser sein können :)

Ich vergebe daher 4,5 flirtige Schmetterlinge.

Hier noch die Leseprobe.